Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Zeit hätten, oft nutzen wir sie nur nicht richtig

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Sylvias erste Langdistanz. Challenge Roth

Veröffentlicht von Holm Große (holm) am 14.07.2015
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In Roth durfte ich am Sonntag meinen ersten Ironman bestreiten und mich damit für knapp 9 Monate Training belohnen. Ich reiste schon eine Woche eher an, da mir eine Pause zwischen zwei Jobs nochmal lange Sommerferien beschert. So konnte ich mich in Ruhe und Gelassenheit auf den großen Tag vorbereiten. Nach 5 Halbdistanzen und etlichen Olympischen Triathlons wollte ich mich an die Königsdistanz heranwagen. Da ich verletzungsbedingt erst im Februar nach 5monatiger Laufpause vom Aquajoggen auf festen Untergrund umstellen konnte, war klar, dass der Marathon eine reine Kopfsache wird. Aber von Anfang an. Mit Ernährungsplan und nach einwöchigem Kaffeeverzicht ging es am Sonntag kurz nach 5Uhr in die Wechselzone. Eine herzliche Umarmung von Felix und die ruhige Atmosphäre ließen keine Aufregung zu. Schwimmstart war um 6:40 in der ersten Damenstartwelle, also genügend Zeit zum Fahrrad sortieren, Wechselweg anschauen und die zahlreichen anderen befreundeten Athleten begrüßen. Nach dem Startschuss kam ich beim Schwimmen ohne Aufregung gut weg und konnte auch bis auf eine kräftige Kopfnuss an der ersten Wende entspannt Schwimmen. Nach 1h9min kam ich aus dem Wasser und kämpfte mich aus dem Neo. Dank der zahlreichen Helfer konnte ich auch hier sehr schnell und unaufgeregt Wechseln. Schon 2min später saß ich auf dem Rad und habe ab dann 5h46min lang einfach nur genossen. Die Wattwerte stimmten und auch der auffrischende Wind auf der 2. Runde störte mich nicht weiter. Abducken, schön an der Gelflasche nuckeln, immer einen Schwapp Wasser in den Mund und in den Nacken (gegen Mittag waren es so um die 30 Grad), fein sauber machen vorm Solarer Berg und nur noch grinsen. Herrlich :-) So konnte ich auch hier entspannt, nachdem ich die 180km mit 31km/h im Schnitt abgeschlossen hatte, zufrieden auf die Laufstrecke gehen. Und hier hatte ich immer die Wort des Coaches im Kopf: die ersten 15km entspannt. Das hieß: Laufen kontrollieren und Handbremse rein. Am Kanal war genügend Zeit, all die anderen Athleten zu begrüßen, man begegnet sich ständig. Immer wieder einen neuen Platz für die kühlenden Schwämme unter der Kleidung suchen und ab KM16 Tempo rein in die Angelegenheit. Der Halbmarathon war dann in knapp 2h durch, ich hatte an der Lände einen schönen Eispacken bekommen, mit dem ich die nächsten 6km rumspielen konnte. Dazu noch die Katrin Jeschke, mit der ich eine Viertelstunde zusammen laufen konnte. Dann der erwartete Hammer an KM28, den ich dann schön eintüten konnte mit einem ausgiebigen Dixistopp nach 3h Laufzeit. Jetzt hieß es Nerven bewahren, umstellen von Gel und Wasser auf Cola und Salztabletten und ein Machtwort an die Oberschenkel - nur noch 10km. Oft schon gelaufen, nur noch ein kleines lockeres Trainingsläufchen, hallo Schmerzen, gut dass ihr da seid. Der Laufstil war eh im Eimer also Abmarsch und genießen. So war es dann auch. Neue Marathonbestzeit mit glatten 4Stunden inklusive Dixi und 3h57min ohne. Lachen, weinen, Arme hoch. 11Stunden und 39Sekunden mit stolzgeschwellter Brust wieder den Felix in die Arme genommen und ein Dauergrinsen im Gesicht, das immer noch anhält. Ein unglaubliches Triathlonfest in Roth, was ich jedem Dreikämpfer wärmstens empfehlen kann!

Danke Holm, ich freu mich sehr und nach der Prämiere wird es nicht mein letzter Ironman gewesen sein. 

Zuletzt geändert am: 14.07.2015 um 20:11

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